1977 haben wir, frisch verheiratet, begonnen, die Welt zu bereisen. Sri Lanka war unser erstes Ziel. Zwei Wochen unbeschwerter Urlaub in einer für uns völlig fremden Welt. Dann noch eine Woche Aufent-halt in Thailand, dem Land des Lächelns.

Was bei uns die Maschinen erledigen, leisten in Sri Lanka die mächtigen Rüsseltiere. Wir erleben Elefanten bei der Arbeit...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

... und beim Baden

Wir erleben Sri Lanka in seinen Anfängen als Tourismusland. Man ist weit davon entfernt, die neuen Gäste mit pro-fessioneller Routine zu empfangen.

 

Die Fischerjungen holt man vom Strand, steckt sie in eine nette Uniform und im Nu sind sie Kellner oder Zimmerboy.

 

Beim Abendessen holt sich einer der Jungs fast das Leben beim Versuch, ein Hähnchen von der Vorlegeplatte auf den Teller zu bugsieren. Bevor er sich die Hand bricht, löst Fritz das Problem, indem er ihm kurzerhand die Platte aus der Hand nimmt und vom Vorlegeteller isst. 

Großes Gelächter, charmante Entschuldigungsversuche, die völlig überflüsssig sind. Wir fühlen uns wohl.

 

Die Einheimischen empfinden es als Ehre, wenn wir uns für ihr Leben interessieren. Hier stoßen wir zufällig auf eine buddhistische Hochzeit und werden spontan eingeladen mituzmachen.

Ich unterhalte mich am Strand mit einem jungen Mann über Religion. Und staune nicht schlecht: Was mir der Junge da präsen-tiert, ist ein irres Sammel-surium von Versatzstücken, die er aus allen möglichen Religionen zusammenge-klaubt hat: Ahnenkult, Wiedergeburt, christliche Nächstenliebe und vieles mehr. Die Zusammenstel-lung ist schlichtweg aben-teuerlich. Aber er hat für sich eine Religion geschaf-fen, mit der er prima leben kann.

Es gibt Situationen, die sind zum Todlachen.

Wir wollen an der Rezeption ein Schließfach mieten, was man uns dringend angeraten hat. An der Wand ist in der Tat eine Nische mit Schließfächern. Der Manager kommt gewichtig mit zwei Schlüsseln: einer für uns und einen für sich. Höchste Sicher-heitsstufe offenbar! Den Safe kann man nur mit zwei unab-hängigen Schlüsseln öffnen.

Doch als er das Fach öffnet, stellt sich heraus, dass die Fächer keinen Boden haben. Wenn man also seine Kassette herausgeholt hat, kann man problemlos in das darunterliegende Fach greifen und sich bedienen. Herrlich!

 

 

Am Strand ist immer was los. Ein Großvater kommt und stellt uns seine beachtliche Enkelschar vor. Er kann jedoch seine Blicke nicht von Fritz' stattlicher Statur wenden. Heimlich kneift er ihn in die Waden, um zu sehen, ob das Volumen echt ist. Die Singhalesen haben eher filigrane Figuren. Da sind herkulische Dimensionen die Ausnahme.

 

 

Wir müssen lernen! Eine Eigenheit, die uns zur Verzweiflung bringt, ist, dass die Singhalesen den Kopf schütteln, wenn sie "Ja" meinen. Bis wir das verstanden haben, sind schon etliche Missverständnisse vorgekommen.

Wir sind wohlerzogene Gäste und wollen uns gerne anpassen. Wir schütteln den Kopf, wenn wir "Okay" sagen. Aber jetzt sind unsere Gastgeber verwirrt, weil sie nicht wissen, ob das Kopfschütteln nach ihrem oder unserem Brauch gemeint ist.

Wir gehen auf Rundreise.

Da kein Autoverleih existiert, mieten wir einen Wagen mit Fahrer. Das Auto ist, wie alle anderen auf dieser Insel auch, bestimmt 30 Jahre alt. Als der Fahrer die Motorhaube öffnet, bietet sich uns ein witziges Bild: Der Motor besteht nur aus dem Allernötigsten. Einige wichtige Teile sind mit Schießdraht zusammen-gebunden. Das wird eine spannende Ange-legenheit, ob wir über-haupt wieder ganz

Die weiße Dagoba von Anuradhapura

 

ankommenen werden.

Um es vorweg zu nehmen: Wir sind wieder heil angekommen, hatten nur eine einzige Motorpanne, die der Fahrer repariert hat, indem er sich in irgendeiner Schmiede ein Eisenteil hat anfertigen lassen, mit dem er den Schaden beseitigt hat.

In Polunaruwa besichtigen wir die drei Kolossalstatuen: den stehen-den, den sitzenden und den liegenden Buddha...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 ...und den Mondstein

 

 

 

Der Felsen von Sigiriya ist vielleicht das markante-ste Wahr-zeichen von Sri Lanka.

 

 

 

 

 

Da hoch kommt man nur auf abenteuerlichen Wegen. Myriaden von Besuchern sind unterwegs - und das an einem ganz normalen Tag.

 

 

 

Dann können wir sie endlich live bewundern: die berühmten "Sigiriya Ladies", Felsmalereien, hervorragend erhalten seit ein paar Jahrhunderten schon.

 

 

 

 

 

 

 

2. Station: Thailand 

 

Hier treffen wir auf Menschen, die bestens vertraut sind mit dem Tourismus. Leider! Denn ein Großteil derjenigen, die Thailand besuchen, haben ganz spezielle

Der Wat Pa Kheo, Tempel- und Palastgelände in Bangkok

 

Wünsche im Sinn. Kultur und Religion spielen wohl nicht die wich-tigste Rolle. Das Attribut "Land des Lächelns" wäre für Sri Lanka angebrachter gewesen.

 

 

 

 

 

 

Eintauchen in eine ganz andere Welt: buddhistisch geprägte Religiosität, gepaart mit der professionellen Unmoral der vielen Freudenmädchen, vor denen man sich v.a. am Strand, in den Amüsier-vierteln und im Gewühl der Silom-Road kaum retten kann.

 

 

 

 

 

Auf dem Menam: Besuch der Floating Markets

 

 

 

 

 

 

 

Wir stehen hier am River Kwai,  bekannt geworden durch die gepfiffene Filmmusik des Kriegs-films "Die Brücke am Kwai".

Und noch ein Thailand-Highlight, allerdings von einem anderen Urlaub auf den Andamanen: der James-Bond-Felsen

Absolut imposant!