Urlaub 2025: Formentera

 

 

 

 

 

Ein Urlaub mal ganz anders!

Genießen und sich einfangen lassen von dem ganz besonderen Flair dieser Insel war sicher auch eine Zielsetzung. Doch im Vordergrund stand diesmal anderes: Amelie Fried und Peter Probst, erfolgreiches Autoren-Duo aus München, hatte einen Workshop angeboten: Kreatives Schreiben. Vertiefte Einblicke in die Welt des Schreibens lockten.

Das roch nach neuen Erfahrungen! Also griff ich zu. Man ist nie zu alt zum Lernen. Und von den Besten zu lernen, kann auch kein Fehler sein.

Zunächst einmal mussten die hohen Hürden gemeistert werden, die die Deutsche Bahn dem Reisenden auferlegt, der aus einem entlegenen Nest im Saarland zu einem internationalen Flughafen gelangen will. Da wurde Nervenstärke auf den Prüfstand gestellt. Doch dann ging alles seinen geregelten Gang.

In Formentera traf eine Gruppe hochinteressanter Persönlichkeiten aufeinander. Alle durch die Bank in arrivierten Positionen und fürs Schreiben talentiert. Wir waren 13 an der Zahl. Das erinnert vielleicht ein wenig an Dornröschen. Da waren 12 geladen, und 13 sind gekommen. Auf Formentera waren alle willkommen.

 

Das Alleinstellungsmerkmal unserer Nummer 13 bestand in seiner Geschlechterzugehörigkeit: Als einziger Mann in einer Gruppe von 12 Frauen war Volker unverwechselbar Hahn im Korb, und mit seiner rheinischen Frohnatur belebendes Element in einer auch sonst recht heiteren Truppe. Man verstand sich sehr schnell sehr gut. Es wurde eine rundum harmonische Woche.

 

 

 

Für das Wohlfühlklima sorgten in erster Linie die beiden Referenten. Da war zunächst einmal Amelie Fried, attraktiv und selbstbewusst, Bestsellerautorin, dem Fernsehpublikum bestens bekannt als Moderatorin von Talkshows, und ihr Ehemann Peter Probst, ebenfalls erfolgreicher Schriftsteller, Drehbuchautor und Dozent an Film- und Fernsehakademien in Berlin und München.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Rotstich im Bild ist der untergehenden Sonne geschuldet, nicht unserem Alkoholkonsum!

 

 

 

 

 

 

Um es vorwegzunehmen: Die Erwartungen an das Seminar wurden durchweg erfüllt. Wertvolle Tipps in Bezug auf Stilistik und Aufbau einer Erzählung, die Frage: Wie charakterisiert man seine Figuren? mündeten in Schreibaufträge, die man in der abendlichen Sitzung präsentierte.

Es war beeindruckend, wie treffgenau vor allem Peter Probst Stärken und Schwächen der Texte auf den Punkt brachte. Bei aller Kritik lag aber doch immer die Rückmeldung in der Luft: Vom professionellen Standpunkt aus sollte man dies oder jenes vielleicht so oder so formulieren – aber wie du es gemacht hast, ist es auch ganz nett.

 

Man spürte das Wohlwollen, und das ermutigte auch, die mit Herzblut fabrizierten Texte ohne allzu großes Herzklopfen zu präsentieren.

 

Es machte einfach Spaß, und man kam aus jeder Sitzung wieder ein gutes Stück schlauer heraus, als man hineingegangen war.

 

Und zwischendurch immer mal wieder: rückhaltloses Staunen, was die beiden alles gelesen hatten! Respekt!

 

 

 

 

 

 

 

 

Da ein gesunder Geist sich in einem gesunden Körper wahrscheinlich am wohlsten fühlt, wurde jeden Morgen auch eine Stunde Yoga angeboten. Doch das Verknoten der Extremitäten ist nicht jedermanns Sache. Den ‚herabschauenden Hund‘ habe ich noch einigermaßen hingekriegt, obwohl auch der wohl schon eher einem ‚sterbenden Schwan‘ glich. Bei den komplizierteren Übungen streikten altersbedingt die Gelenke.

 

 

Am Schluss stand ein höchst vergnüglicher Schreibauftrag: Amelie und Peter machten uns bekannt mit einem Konzept, das sich 'Heldenreise' nennt. Gemeint sind damit die Stationen, die der Protagonist einer Erzählung durchläuft.

Jeder der anwesenden Helden suchte sich eine Station heraus, die er episch gestaltete - mit dem Erfolg, dass am Ende ein herrlich chaotisches Gebilde stand, das für große Heiterkeit sorgte. Amelie und Peter jedenfalls nahmen unsere literarischen Ergüsse als Zeichen dafür, dass ihr Workshop ein voller Erfolg war.

Sunset auf Formentera

 

 

Formentera ist auch bei Nacht bezaubernd

 

 

Der Schlusspunkt dieser Woche galt der Frage nach den Möglichkeiten der Veröffentlichung. Da raubten die statistischen Zahlen jede Illusion: Als No-name-Autor einen Verlag zu finden ist ein Hindernis, das kaum zu überspringen ist. 

          

Aber auf jeden Fall haben wir jetzt die Genugtuung, dass es stilistisch anspruchsvoll formulierte und vom Plot her sauber aufgebaute Geschichten sind, die die Verlage ablehnen.

 

Das trübt nicht das Fazit: Es war eine tolle Woche!  

Das waren die Helden, die sich auf die Reise nach Formentera begeben haben